Camerata Mediolanense

Camerata Mediolanense
CAMERATA MEDIOLANENSE sind eine dieser seltenen musikalischen Perlen, die sich kaum in simple Kategorien einordnen lassen. Die Italiener trotzen allen Erwartungen und setzen sich über generelle Konventionen in Bezug auf Formate, Stil und die Art und Weise, wie Musik üblicherweise komponiert und aufgeführt wird, hinweg. Mit ihrem sechsten Studioalbum "Atalanta Fugiens" kehren CAMERATA MEDIOLANENSE zu ihrem "klassischen Stil" zurück. Das bedeutet starke Perkussion und Rhythmen, die in Verbindung mit leichten Keyboard-Elementen ein perfektes Gegengewicht zu den schwebenden Melodien aller Sängerinnen und Sänger bilden. Letztere bestehen aus den wunderbaren Sopranistinnen Carmen, Chiara und Desirée in der Hauptrolle sowie harmonischen Chören. Die recht martialischen Rhythmen des italienischen Ensembles werden von eindringlichen Melodien begleitet, die auf Tonleitern Alter Musik aufbauen. Zwei Cembali, die Bass-Bratsche, wiederkehrende Störgeräusche und die unkonventionelle Handhabung von Echo und Verzögerung sowie der gezielte Einsatz von Krachelementen zielen allesamt darauf ab, einen sowohl himmlischen als auch höllischen Klang zu erschaffen. Es versteht sich von selbst, dass sich die sorgfältig komponierte Musik mit dem starken Schwerpunkt auf den Stimmen in faszinierenden und fundiert recherchierten Texten widerspiegelt. Der Albumtitel "Atalanta Fugiens" bezieht sich auf ein gleichnamiges Werk, das am Beginn der Frühen Neuzeit im Jahr 1617 veröffentlicht wurde. Das von dem deutschen paracelsischen Arzt und Alchemisten Michael Maier verfasste Emblembuch enthält 50 Reden mit Illustrationen des berühmten Matthias Merian, die jeweils von epigrammatischen Versen, Prosa und einer musikalischen Fuge begleitet werden. Nach mehr als zehn Jahren intensiven Studiums des rätselhaften Buchs komponierten CAMERATA MEDIOLANENSE für eine Auswahl der Embleme eine völlig neue Musik. Das Album beginnt mit dem ersten und endet mit dem letzten Emblem. CAMERATA MEDIOLANENSE wurde im Jahr 1994 in der norditalienischen Stadt Mailand als Ensemble gegründet. Dieser Umstand verlieh der Band gleichzeitig ihren Namen, denn er bedeutet wörtlich "Gruppe von Kammermusikern aus Mailand" – unter Verwendung des lateinischen Namens der Stadt. Als primus inter pares schreibt die klassisch ausgebildete Komponistin Elena Previdi stets den Großteil der Musik. Nicht alle Mitglieder des Ensembles kommen aus der klassischen Musik. Vor allem Post-Punk, Wave und sogar Folklore spielen eine wichtige Rolle in der musikalischen DNA der Italiener. In den letzten drei Jahrzehnten konnten sich CAMERATA MEDIOLANENSE einen exzellenten Ruf für ihre höchst individuellen Alben und herausragenden Konzerte erwerben, die Kenner und Musikliebhaber aus ganz unterschiedlichen Szenen anziehen. Die Italiener werden oft als eine Mischung aus Neo-Klassik und Dark Wave gesehen, decken jedoch ein viel breiteres Spektrum an Stilen und Ausdrucksformen ab. Mit "Atalanta Fugiens" tragen CAMERATA MEDIOLANENSE das immense Gewicht und die Kraft, die 30 Jahre ihres Schaffens zu einer einzigartigen musikalischen Erfahrung geformt haben, hoch hinauf zu einem strahlenden neuen Gipfel.

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