Das Ende eines Jahrhunderts ist geprägt von einer eigenwilligen Spannung, einem Gefühl von Aufbruch und Melancholie. Als sich Gustav Klimt zur Wende des 19. Jahrhunderts anschickte, zum Wegbereiter der sogenannten Wiener Sezession zu werden, wird er etwas von allem, was ihn zu dieser Zeit umgibt, in seine Kunst aufgesogen haben. Lässt man sich auf seine zartfarbigen Gemälde ein und sucht nach der symbolischen Bedeutung hinter den Kompositionen, erahnt man, weshalb die italienische Formation Klimt 1918 den Künstler und sein Todesjahr zu Namenspaten gewählt hat.
Ihre Musik umspannt Elemente, die der Kunst Klimts sehr ähnlich sind: Sie klingt flächenhaft und mosaikartig, ist gemalt in zarten Tönen – und verbindet alle Teile, die sie konstituieren, zu einem dichten Gemälde.
Auf ”Dopoguerra”, ihrem neuen Werk, bilden Klimt 1918 die Genesung eines Menschen ab, das Ende eines inneren Konflikt. Kraft und Hoffnung sind ihnen dabei ebenso zu eigenen wie die letzten Spuren einer auf dem Gemüt lastenden Melancholie: „Unser Model für “Dopoguerra“ waren die armen Menschen, die 1945 in Italien lebten, den Krieg überstanden hatten und sich nun mit der Zukunft konfrontiert sahen“, erklärt die Gruppe das Konzept ihres neuen Albums. „Hinzu kommt die Poesie neo-realistischer Filmen von Regisseuren wie De Sica, Rossellini, Visconti. Wir haben das alles in unsere Musik übertragen, um den Hörern ein Gefühl dieses Zwiespalts zu vermitteln: Erlösung und Verzweiflung zur gleichen Zeit.“
Die musikalischen Einflüsse, die KLIMT 1918 dazu kombinieren, tragen dem Rechnung, dass sie ihr künstlerisches Anliegen selbst als etwas beschreiben, das die bloße Bearbeitung des Oeuvres anderer vollständig überkommen hat. Ihren Lieder ist die Eigenständigkeit, die grenzenlose Musikalität tief im Herzen eingegraben, obgleich sie an so unterschiedliche Künstler wie die Beatles, Cure, Tears For Fears, Interpol, U2, The Police, Katatonia oder Anathema gemahnen.
„Unser Ziel ist es“, sagt die Formation, „denjenigen zu bewegen, der unsere Musik hört.“ Ein schlichtes Vorhaben, könnte man einwenden - aber gleichzeitig eines, das selten so einnehmend gelingt wie bei Klimt 1918.
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