
Was Fredy Schnyder 1997 als reines Akustik-Soloprojekt begonnen hat, entwickelte sich in den folgenden Jahren zur vielköpfigen Band zwischen Folk, progressiver Rockmusik und klassischen Anleihen. Nucleus Torn beweisen mit ihrer stilistischen Bandbreite eindrucksvoll, dass sich vermeintlich gegensätzliche Arten von Musik nicht gegenseitig ausschließen, wenn sie der Vielzahl menschlicher Emotionen Rechnung tragen. Dies deutete sich bereits auf ihren frühen, mittlerweile auf der Compilation "Travellers" zusammengefassten Aufnahmen an und wurde mit der konzeptionellen Trilogie der Alben "Nihil", "Knell" und "Andromeda Awaiting" schließlich meisterhaft umgesetzt. Hier integrieren Nucleus Torn zusätzlich frühe Musik aus Mittelalter und Renaissance sowie Jazz und extremen Metal in ihr ohnehin vielfältiges Spektrum, ohne jedoch dafür die Stringenz ihrer Musik zu opfern. Spätestens mit "Golden Age", das dem ambitionierten Konzept nachträglich als Prequel anheimgestellt wurde, manifestieren Nucleus Torn ihre Unberechenbarkeit und ihre einzigartige musikalische Ausdrucksweise.